Der Leitfaden „Wichtige Gesundheitsfragen bei der Ankunft in einem neuen Land“ konzentriert sich auf die Sensibilisierung für Gesundheitsprobleme, für die Migrant*innen besonders anfällig sind, wenn sie in einem neuen Land ankommen. Dieses Modul befasst sich mit Faktoren, die die Gesundheit vor, während und nach der Ankunft im neuen Land beeinflussen. Jede dieser Phasen wirkt sich auf die körperliche und geistige Gesundheit von Migrant*innen aus, und in einigen Fällen sind sie miteinander verbunden und voneinander abhängig.

Gesundheitsprobleme manifestieren sich nicht nur in Krankheitssymptomen. Sie haben auch mit Sprache und Begriffen und verschiedenen Arten des Umgangs mit Krankheiten zu tun. Hinter den Symptomen und deren Beschreibung stehen oft auch kulturspezifische Narrative, und auch Migrant*innen und ihre Ärzt*innen sollten dafür sensibilisiert werden. Das Modul beschreibt die häufigsten Krankheiten und die entsprechenden Behandlungen, denen ein/e Migrant*in im Gastland ausgesetzt sein kann und wie diese mit digitalen Mitteln angegangen werden können. Ein weiteres Ziel des Trainings ist es, die wichtigsten gesundheitsbestimmenden Verhaltensweisen zu erfassen, die die Gesundheit und die gesundheitlichen Ergebnisse beeinflussen.

Lernziele

• die verschiedenen Risiken für die Gesundheit von Migranten während aller Phasen der Migrationsreise zu verstehen,
• kulturelle Unterschiede kennen, die die Gesundheitsnarrative im Herkunftsland und dem Gastland beeinflussen
• Online-Tools nutzen, die das Verständnis von Gesundheitsproblemen und länderspezifischen gesundheitlichen Umständen erleichtern können (wie die Gesundheit in den Aufnahmeländern im Vergleich zu Land oder Herkunft wahrgenommen und behandelt wird)
• gesundheitsspezifische Terminologie lernen und dafür nützliche Online-Tools erkunden
• die wichtigsten gesundheitsschutzbezogenen Verhaltensweise verstehen und lernen, wie man zuverlässige und relevante Online-Quellen findet
• Erstellen einer Gesundheitscheckliste in der eigenen Muttersprache

• Migrant*innen: Etwa 10 (Neuankömmlinge) als Begünstigte der Fortbildung
• Migrantenkolleg*innen: Etwa 1-2 Migrant*innen, die Schlüsselpersonen in den Migrantengemeinschaften sind oder bereits in das Aufnahmeland integriert sind. Diese Personen sind als Vertraute innerhalb der Lernprozesse zu behandeln. Sie haben daher eine doppelte Rolle: eine positive Rolle („Ja, ich hatte auch diese Erfahrung, als ich anfing, mich mit dem Gesundheitssystem im Ankunftsland zu befassen.“) und eine ermutigende Rolle („Es dauerte eine Weile, um alles herauszufinden, aber es gibt eine Menge Unterstützung.“).  Es ist sehr wichtig, dass diese Rolle von Beginn an klar kommuniziert wird. Diese Personen können in bestimmten Fällen sogar die Rolle von Trainer*innen spielen.
• Angehörige der Gesundheitsberufe (ca. 1-2): Die erwartete Rolle von Gesundheitsfachkräften besteht darin, aktiv an den Sitzungen teilzunehmen (fakultativ), ebenso wie die Migrantenkolleg*innen. Es ist daher ratsam, Angehörige des Gesundheitswesens einzuladen, an den verschiedenen Sitzungen des Trainings als Beobachter*innen und mit Zugang zu den Materialien auf der Online-Plattform teilzunehmen, falls sie die Online-Aufgaben beobachten (und sogar durchführen) wollen.

• Verständnis von Unterschieden in Bezug auf Gesundheit und Gesundheitsbehandlung im Herkunftsland und im Ankunftsland
• Verständnis, wie Kultur Gesundheitsnarrative beeinflussen kann
• Kenntnisse über spezifische physische und psychische Gesundheitsrisiken für Migrant*innen während der Migration zu gewinnen,
• Nutzung relevanter Online-Quellen
• Wissenszuwachs über spezifische Präventions- und Gesundheitsförderungsstrategien
• Bewusstsein für die Bedeutung von digitalen Gesundkeitskompetenzen gewinnen

Dauer der Sitzung: 4'30 Stunden.

• Präsenzveranstaltung: 3,5 Stunden
• Online-Veranstaltung: 1 Stunde.

• Soziale Fähigkeiten
• Sprachkenntnisse oder Fähigkeit zur Organisation des Zugangs zu verschiedenen Sprachen (über Dolmetscher*innen oder technische Unterstützungsgeräte)
• Sensibilität gegenüber anderen Kulturen, insbesondere bei der Bewältigung von Gesundheitsfragen
• Fähigkeit, Teamarbeit mit Lernenden mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zu führen
• Fähigkeit, theoretische Inhalte in die Praxis umzusetzen.

• Aktiv und partizipativ
• Präsenzveranstaltung:
  • Fortbildung
  • Gruppendiskussion
  • Fallstudien – Rollenspiel
  • Teamarbeit
• Online-Schulung:
  • ausgewähltes Material ansehen (Videos etc.)
  • Praktische Umsetzung von Aufgaben, die in der Lehrveranstaltung vereinbart wurden
  • einige kollaborative Arbeit

• Präsenzveranstaltungen:
  • PowerPoint-Präsentationen
  • WORD-Dokumente. Erläuterung der wichtigsten auf PPT dargestellten Konzepte
  • Ausgewählte Videos
• Online-Veranstaltungen:
  • Online-Aufgaben in der Trainingsplattform
  • Aufgaben, die während eines bestimmten Zeitrahmens zu realisieren sind